23.05.2025: Mord als Entertainment - Exkursion der Musikfachgruppe zum Musical "Chicago" ins Opernhaus Hannover
Das "Prinzip der vollständigen Handlung" führt nicht nur Schüler/-innen in die Theater, sondern am 21.5.25 auch unser Musikseminar ins Opernhaus Hannover.
Wer jetzt noch nicht ganz im Bilde ist - dieses didaktische Prinzip beinhaltet die Handlungsschleife, hier eines Musiktheaterbesuchs, von Information über Planung, Durchführung bis hin zur Kontrolle und Bewertung der Handlungsergebnisse.
So informierten sich unsere Referendar/-innen im Fachseminar Musik über das Musical "Chicago", planten Sequenzen, sangen Songs, probierten Methoden der szenischen Umsetzung für potentielle Lerngruppen, gingen gemeinsam in die Vorstellung und werten den Lernerfolg der Unternehmung und dessen Erkenntnis-und Unterhaltungspotenzial im Nachgang aus - so, wie wir es mit unseren Musikkursen an den Schulen auch praktizieren.
Nebenbei hatten wir jede Menge Freude an genial intonierter Jazzmusik im Vaudeville-Stil, Songs, Rhythmen und Tänzen wie Shimmy, Swing und Charleston aus dem Gangster-Chicago der Roaring Twenties, schweißtreibend umgesetzt von hochleistenden Musicaldarsteller/-innen. Nicht von ungefähr ist dieses Musical von John Kander und Fred Ebb das zweitmeistgespielte Musical überhaupt - und es beruht auf einem wahren Fall. Dass die Nachtclubsängerin Roxy ihren Ehemann benutzt, ihren Liebhaber tötet wie ihre Mitgefangenen im Chicagoer Gefängnis Cook County auch und am Ende, von der Presse als Star gefeiert, durch Korruption und Manipulation der Presse und der Geschworenen einen Freispruch erringt, lässt sich ebenso diskutieren wie die immer noch provozierenden Geschlechterrollen, die Rolle der Medien und das Verhältnis von Spaß, Gewalt und Moral. Crime sells - so war es und so wird es wohl immer sein, auch im Musikunterricht.
(Heike Grobecker)